Wärmedämmung bei Fenstern
Dämmwerte und gesetzliche Anforderungen
Die opimale Wärmedämmung bei Fenstern ist nicht nur wichtig für ein angenehmes Raumklima, sondern auch entscheidend, um Energiekosten zu senken und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Besonders bei Fenstern, die traditionell als Schwachstellen der Gebäudehülle gelten, spielt die richtige Verglasung eine zentrale Rolle. Worauf kommt es an und welche gesetzlichen Vorgaben sind zu beachten?
Gesetzliche Anforderungen an die Wärmedämmung von Fenstern
In Deutschland regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) die energetischen Mindestanforderungen an Neubauten und Bestandsgebäude. Für Fenster gibt es klare Vorgaben hinsichtlich des sogenannten U-Werts (Wärmedurchgangskoeffizient). Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil verloren geht: Je niedriger der Wert, desto besser die Dämmwirkung.
Laut GEG 2023 gilt:
Bei einem Austausch von Fenstern darf der U-Wert maximal 1,3 W/(m²K) betragen.
Für Neubauten werden in der Regel noch strengere Anforderungen gestellt, insbesondere bei Effizienzhaus-Standards (z.B. Effizienzhaus 55 oder 40).
Wichtig: Auch bei umfassenden Sanierungen kann die Nachrüstpflicht greifen, wenn bestimmte Bauteile wesentlich verändert werden.
Wärmedämmung bei Fenstern:
2-fach-Verglasung: Der Standard für die meisten Bestandsgebäude
Fenster mit 2-fach-Verglasung bestehen aus zwei Glasscheiben, die durch einen Scheibenzwischenraum (SZR) voneinander getrennt sind. Dieser Raum ist meist mit Edelgasen wie Argon oder Krypton gefüllt, um die Wärmedämmung zu verbessern. Ideal für Sanierungen, bei denen eine moderate energetische Verbesserung angestrebt wird, und bei Gebäuden, die keine extrem hohen energetischen Standards erfüllen müssen.
3-fach-Verglasung: Für höchste Energieeffizienz
Bei der 3-fach-Verglasung werden drei Glasscheiben verbaut, die durch zwei gasgefüllte Zwischenräume getrennt sind. Dadurch wird der Wärmeschutz erheblich verbessert. Optimal für Neubauten oder energetische Sanierungen auf höchstem Niveau, insbesondere bei Passivhäusern oder KfW-Effizienzhäusern.
2-fach-Verglasung
U-Wert etwa zwischen 1,1 und 1,4 W/(m²K).
- Erfüllt bei modernen 2-fach-Verglasungen noch die gesetzlichen Mindestanforderungen.
- Kostengünstiger als 3-fach-Verglasungen.
- Montage leichter durch geringeres Scheibengewicht.
3-fach-Verglasung
U-Wert etwa zwischen 0,5 und 0,9 W/(m²K).
- Deutlich bessere Dämmwerte als 2-fach-Verglasung.
- Trägt spürbar zur Reduzierung von Heizkosten bei.
- Höheres Gewicht und etwas höhere Anschaffungskosten.
Rahmen und Rahmenmaterial bei der Wärmedämmung
Nicht nur die Verglasung bestimmt die energetische Qualität eines Fensters – auch der Fensterrahmen spielt eine entscheidende Rolle bei der Wärmedämmung. Ein schlecht isolierter Rahmen kann den Wärmeschutz erheblich beeinträchtigen, selbst wenn hochwertige Verglasungen verwendet werden.
Wärmedurchgangskoeffizient des Rahmens (Uf-Wert)
Analog zum U-Wert der Verglasung wird beim Rahmen der sogenannte Uf-Wert angegeben. Auch hier gilt: Je niedriger der Wert, desto besser ist die Dämmwirkung. Hochwertige Fensterrahmen erreichen heute Uf-Werte von unter 1,0 W/(m²K).
Kunststoffrahmen
- Sehr gute Wärmedämmung durch mehrkammerige Profile.
- Preisgünstig und pflegeleicht.
- Vielfache Designvariationen durch farbige Rahmen oder Rahmen in Holzoptik
- Durch moderne Konstruktionen mit Dämmkernen erreichen Kunststofffenster hervorragende Uf-Werte.
Aluminiumrahmen
- Besonders langlebig und robust.
- Ohne spezielle Wärmedämmmaßnahmen allerdings eher schlechte Dämmwerte.
- Moderne Aluminiumfenster verfügen über sogenannte thermische Trennungen, um die Dämmung zu verbessern.
